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Räude / Milben bei Pferden

Als Räude bezeichnet man eine Hauterkrankung, ausgelöst durch Milbenbefall. Diese zählte einst zu den häufigsten parasitären Hauterkrankungen des Pferdes, während sie heute in Europa nur noch vereinzelt auftritt. Doch an welchen Symptomen erkennen Sie, dass Ihr Pferd an Räude leidet, oder ob Ihr Pferd nicht doch ein Ekzemer ist? Das Kardinalsymptom ist der Juckreiz und die daraus resultierende Unruhe des Pferdes, ausgelöst durch den Befall mit Milben.

Symptome der Räude beim Pferd erkennen und Ursachen vorbeugen

Räude / Milben bei Pferden Es werden zwar verschiedene Milbenformen als Ursache dieser Pferdekrankheit beschrieben; alle vereinen als prägnantestes Symptom jedoch den Juckreiz. Charakteristisch befallen sie jedoch unterschiedliche Hautbezirke. Die Sommerräude und das allergische Sommerekzem beim Pferd zeigen ähnliche Symptome, doch die richtige Sommerräude ist milbenbedingt, während das Sommerekzem durch Insektenstiche, wie den der Kriebelmücke oder Gnitze ausgelöst wird.

Im nachfolgenden Artikel erläutern wir im Detail, wie der Räude vorgebeugt werden kann. Außerdem, wie die Symptome der betroffenen Hautbereiche gepflegt und behandelt und wie weiteren Ursachen der Räude beim Pferd vorgebeugt werden kann.

Allgemeine Symptome der Räude

Breitet sich die Erkrankung auf den gesamten Körper aus, so ist die Folge ein generalisierter Juckreiz, bis hin zum Gewichtsverlust. Die Pferde beißen sich, stampfen mit den Hufen und versuchen sich zu scheuern. Hierdurch kommt es dann in der Folge zum Haarausfall, zu Verletzungen, chronischen Veränderungen der Haut sowie Sekundärinfektionen.

Die Symptome der Räude variieren allerdings, da es verschiedene Arten des Milbenbefalls beim Pferd gibt. Diese unterscheiden sich nicht nur in ihren Symptomen, sondern auch in der Erregerart, also der Ursache für die Infektion.

Krankheitsbilder der verschiedenen Räude-Arten

Sarkoptesräude

Der Juckreiz bei dieser Art des Milbenbefalls beginnt im Kopfbereich des Pferdes und befällt Hals, Schultern und Sattelgegend. Von dort aus gräbt sich die Sarkoptesmilbe Gänge durch die Epidermis und ernährt sich von Zellen und Gewebsflüssigkeit, welches den Juckreiz verursacht. Die Infektion kann sich über den ganzen Körper ausbreiten. Die Symptome sind vor allem als kleine Knötchen, Bläschen und Hautverkrustungen zu erkennen, begleitet von starkem Haarausfall des Pferdes.

Ein Symptom bei allen Arten der Räude ist das Auftreten des starken Juckreizes, der an den betroffenen Hautstellen auftritt. Durch das ständige Scheuern entstehen dann offene Wunden, in denen sich Bakterien ansiedeln und das Risiko von bakteriellen Sekundärinfektionen stark erhöhen. Es kann sogar bis zur Selbstverstümmelung kommen. Zusätzlich ist die Sarkoptesräude sogar auf den Menschen übertragbar (Zoonose) und muss daher in einigen Ländern bei den Behörden gemeldet werden.

Psoroptesräude

Diese Form der Räude beginnt an den Haaransätzen von Mähne und Schweif des Pferdes, da dicht behaarte Körperstellen bevorzugt werden. Sie kann sich als Körperräude jedoch komplett ausbreiten. Ein Befall des Pferdes mit Psoroptesmilben ist allerdings eher selten. Die Symptome reichen von Haarausfall, über Krustenbildung und Hautverdickung bis hin zu bakteriellen Sekundärinfektionen. Die von Milbenbefall betroffenen Hautstellen sind außerdem gut zu erkennen, da sie austrocknen und papierartig aussehen. Die Psoroptesmilbe saugt Blut und Gewebsflüssigkeit des Pferdes auf und lebt, anders als die Sarkoptesmilbe, auf der Haut.

Räude / Milben bei Pferden - Symptome Chorioptesräude

Dies ist die häufigste Form der Räude. Meistens entsteht sie an der Fesselbeuge des Pferdes und kann sich von dort bis zum Röhrbein ausbreiten. Die Chorioptesmilbe ernährt sich von den Hautschuppen des Pferdes und bevorzugt einen langen Fesselbehang. Deshalb sind vor allem Kaltblüter betroffen.

Ein häufiges Symptom ist das ständige Aufstampfen des Pferdes auf den Boden, da die Chorioptesmilben einen starken Juckreiz auslösen. Sie treten vorwiegend im Winter auf, da Feuchtigkeit den idealen Nährboden für jeglichen Milbenbefall bildet. Verstärkt wirkt das Risiko durch zu viel Matsch auf der Weide, Hygienemängel und Stress. Im fortgeschrittenen Stadium beginnt das Nässen der Wunde, Haarausfall und es kommt zur Krustenbildung.

Räudemilben als Ursache

Ursache und Auslöser des Juckreizes ist die allergische Reaktion auf den Speichel und den Kot der Milben, sowie ihr Beißen und Nagen. Es gibt insgesamt drei verschiedene Arten der Räudemilben: Sarcoptes equi (Grabmilbe), Psoroptes equi (Saugmilbe) und Chorioptes equi (schuppenfressende Milbe). Die Übertragung erfolgt meist durch direkten Kontakt von Pferd zu Pferd.

Aber auch ein indirekter Kontakt (Sattelzeug, Decken, Putzutensilien etc.) ist möglich. Ein Befall tritt meist in den Herbst / Wintermonaten auf. Ebenso bevorzugen Milben ein feucht-warmes Klima, welches erklärt, dass viele Pferde während des Fellwechsels betroffen sind.

Besonders anfällig für einen Chorioptesbefall sind Pferde, mit üppigem Fesselbehang, wie Kaltblüter, Friesen und Tinker, jedoch ist keine Rasse vor diesen Plagegeistern immun. Sehr junge oder alte, geschwächte Pferde, und Pferde mit einem gestörten Stoffwechsel oder einem überlasteten Immunsystem können das Pferd genauso anfälliger machen, wie ein Zink- und Vitamin-A-Mangel.

Weitere Faktoren, die einen Milbenbefall begünstigen:

  • Mangelernährung.
  • Hygienemängel / schlechte Fellpflege.
  • bereits bestehende Hautkrankheiten, wie Sommerekzem und Mauke.
  • Untergewicht.

Laut Experten gelingt es leider sehr selten, alle Milben vollständig zu vernichten. Oftmals geht die Erkrankung im Sommer zurück, bricht jedoch im Winter erneut aus.

Räudemilben beim Pferd wirksam vorbeugen

Das Pferd stets mit ausreichend Vitaminen versorgen und eine Mangelernährung verhindern, um dem Befall des Pferdes mit der Räudemilbe vorzubeugen. Wenn möglich, die Haltungsbedingungen optimieren und auf regelmäßige Wurmkuren achten. Besonders wertvoll und zugleich erfolgsversprechend bei einem Befall ist die Fellpflege.

Um einen direkten Kontakt eines Pflegeproduktes mit den betroffenen Hautbereichen des Pferdes zu gewährleisten, empfiehlt es sich, die betroffenen Hautbezirke zu scheren oder die Haare entsprechend mit der Schere zu kürzen. Die häufigste Form des Milbenbefalls ist die Chorioptesräude. Diese Milben ernähren sich von den Hautschuppen des Pferdes. Daher hat das sanfte Ablösen der Schuppen eine besondere Bedeutung. Zum einen wird der Juckreiz gelindert, sodass sich die Haut erholen und regenerieren kann, zum anderen wird der Milbe die Nahrungsgrundlage entzogen.

  • Lange Fesselbehänge regelmäßig pflegen und bei einem Milbenbefall kurz schneiden.
  • Ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen.
  • Auf eine bedarfsgerechte Pferdefütterung achten.
  • Nass-kalte Ställe für das Pferd vermeiden und die artgerechte Pferdehaltung optimieren.

In den Ratgeberartikeln bedarfsgerechte Pferdefütterung und artgerechte Pferdehaltung werden diese beiden Themen genauer erläutert.

Diagnose und Behandlung der Räude bei Pferden

Der Tierarzt wird mittels eines Hautgescharbsels bei einer Laboruntersuchung die Diagnose stellen. Dies erfolgt in einer mikroskopischen Untersuchung. Dafür kratzt der Arzt winzige Hautproben an den sichtbar befallenen Hautstellen ab, um dann unter dem Mikroskop den genauen Milbentyp zu bestimmen. So kann die Therapie der Milben neben der pflegenden Hautpflege zusätzlich auf die tatsächliche Milbenform ausgerichtet werden. Zusätzlich wird eine Besiedelung mit Bakterien und Pilzen gegebenenfalls gezielt mitbehandelt. Zur Behandlung werden sogenannte Akarizide / Antiparasitika, je nach Milbenart auch Avermectine (Ivermectin) eingesetzt. Die Behandlung mit den entsprechenden chemischen Wirkstoffen kann beispielsweise mit einer Paste erfolgen, diese wird dem Pferd direkt ins Maul gegeben. Das Auftragen von Salben hat sich bei der lokalen Anwendung bewährt, aber auch Sprays oder komplette Waschungen kommen zum Einsatz.

Wichtig zu erwähnen ist, dass mühsam der gesamte Bestand behandelt werden muss. Um ein erneutes Ausbrechen zu vermeiden, muss ebenso an die Nachbehandlung gedacht werden, da auch die später geschlüpften Eier abgetötet werden müssen. Sattelzeug sowie Putzutensilien sollten unbedingt desinfiziert werden, zudem sollte die Box eine Zeitlang leer stehen. Immunstimulierende Maßnahmen wie die Eigenblutbehandlung und die Homöopathie werden in der Fachliteratur ebenfalls beschrieben.

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