Ohrmilben bei Hunden
Als Tierliebhaber ist jeder um das Wohlergehen seines Tieres bemüht. Kaum ein Wesen ist so eng ins Leben integriert, wie der beste Freund des Menschen – der Hund. Niemand wünscht seinem Haustier Milben oder Zecken, vor allem keine Ohrmilben.
Symptome von Ohrmilben beim Hund erkennen
Ob gemütliche Stunden auf dem heimischen Sofa oder gemeinsame Spaziergänge – der Vierbeiner ist natürlich dabei. Damit das auch so bleibt sollte man lernen, die Symptome von Ohrmilben beim Hund rechtzeitig zu erkennen und zu deuten. Denn die Folgen des Ohrmilbenbefalls können großes Leiden für einen Vierbeiner bedeuten. Nach dem Erkennen der Symptome sollte es mit der gesicherten Diagnose also schnell gehen.
Elementar ist es, jegliche Veränderungen des Hundes – sei es im Verhalten oder in Form von Hautveränderungen oder Ähnlichem – schnell zu identifizieren und zu deuten. Im Zweifelsfall immer rechtzeitig einen Tierarzt zur Diagnose heranziehen, denn der verantwortungsvolle Besitzer sollte entsprechend schnell handeln. Wenn man die Symptome bei einem Hund erkennt, muss der Befall mit Ohrmilben zumindest in Betracht gezogen werden.
Allgemeine Symptome für einen Befall des Hundes
Die ersten Symptome für einen Befall erkennt man im Verhalten des Hundes. Die gewohnte Harmonie wird durch ständiges Kratzen des Hundes, verbunden mit zusätzlicher Unruhe, zunehmend gestört. Der Hund möchte, zum Beispiel durch Schütteln des Kopfes und ständiges Putzen und sich benagen, auf sein Leiden aufmerksam machen. Besonders daran, dass der Hund sich schüttelt und am Ohr kratzt, kann man einen Ohrmilbenbefall erkennen. Der Hund versucht so, die Parasiten aus dem Ohr zu entfernen. Wenn man Ohrmilben rechtzeitig erkennt, kann weiteren, kommenden Symptomen vorbeugt werden.
Weitere Anzeichen eines Ohrmilbenbefalls bei Hunden:
- Haarausfall.
- Verkrustungen im Gehörgang und am Ohr.
- Hautabschürfungen.
- Entstehung bakterieller Infektionen.
Bei diesen Symptomen leidet das Tier womöglich an einem Parasitenbefall und sollte zur Linderung entsprechend rechtzeitig abgeklärt und behandelt werden.
Mögliche Folgen eines Ohrmilbenbefalls
Als Folge des Juckreizes kann es zu Hautrötungen, Haarausfall sowie Verkrustungen kommen. Infolgedessen können sich hier weitere Infektionen, sogenannte Sekundärinfektionen bilden. Taubheit, Mittelohrentzündungen bis hin zum Blutohr sind im schlimmsten Falle möglich. Soweit soll es natürlich gar nicht erst kommen. Aber es macht zumindest deutlich, dass eine regelmäßige Ohrenpflege bei Hunden nicht von der Hand zu weisen ist.
Diagnose Ohrmilben - So erkennt der Tierarzt den Befall
Der Befall mit Ohrmilben wird erfahrungsgemäß überwiegend durch die Milbenform Otodectes cynotis verursacht. Meistens ist ausschließlich das Ohr des Hundes von einem Befall betroffen, genauer gesagt Ohrmuschel und äußerer Gehörgang. Die Sicherstellung der Diagnose sollte stets durch einen Tierarzt erfolgen. Dieser überprüft zunächst einmal, ob sich im Ohr des Hundes Ohrenschmalz oder Verkurstungen befinden. Letzteres ist häufig ein Anzeichen für den Ohrmilbenbefall. Außerdem kann der Arzt die Milben mit dem Otoskopf (Gerät zur Untersuchung des äußeren Gehörgangs) in Kombination mit einer Lupe sichtbar machen. Die Absicherung erfolgt dann durch eine Diagnose via Mikroskop. Dafür wird ein Abstrich aus dem Ohr des Hundes genommen und auf Milben und deren Eier untersucht.
Im Vergleich zur Katze, sind Hunde seltener betroffen. Die Übertragung erfolgt vorwiegend von Tier zu Tier. Da diese Plagegeister nicht wirtsspezifisch sind, überleben sie auch einige Wochen außerhalb. Die Parasiten ernähren sich von Hautschuppen und Wundsekreten. Aufgrund ihrer Bewegung und der Allergene, welche sich im Milbenspeichel und Milbenkot befinden, kommt es zu starkem Juckreiz.
Verhalten eines Hundes bei einem Ohrmilbenbefall
Unruhe, Juckreiz und ständiges Kratzen der Ohren mit den Hinterpfoten – dieses Bild zeigt sich dem Hundebesitzer in den meisten Fällen. Die Tiere machen durch unkoordinierte Bewegungen oder ein Schiefhalten des Kopfes auf ihr Leiden aufmerksam. Viele Hunde versuchen durch ständiges Schütteln des Kopfes, die Plagegeister loszuwerden. Es wird vermehrt Ohrenschmalz gebildet, welcher zusammen mit den Milben, die normalerweise weiß sind, in einer schwarz-bräunlich krümeligen Absonderung zum Vorschein kommt. Experten sprechen auch von kaffeesatzartigem Sekret.
Vorbeugung und die Folgen eines Befalls richtig pflegen
Ein Ohrmilbenbefall der treuen Wegbegleiter ist leider hochansteckend. Daher ist das vermutlich beste Mittel, zunächst das rechtzeitige Erkennen der Ohrmilben im Gehörgang des Hundes. Die tägliche Inspektion, sowie die regelmäßige Reinigung und Pflege sind somit am erfolgversprechendsten, wenn es darum geht, einem erneuten Befall vorzubeugen, oder einer weiteren Verbreitung der Milben entgegenzuwirken.
Wichtig zu wissen ist, dass die Parasiten einen Überlebenszyklus von ca. 21 Tagen haben, und dass sie auch außerhalb der Hunde einige Wochen überleben können. Bei der Vorbeugung und dem Kampf gegen die Ohrmilben sollte dies zwingend beachtet werden. Alle weiteren Tiere müssen laut Experten ebenfalls mitbehandelt werden, wenn Sie einem erneuten Ohrmilbenbefall des Hundes wirklich effektiv vorbeugen möchten. Denn Hund und Katze können sich beispielsweise auch gegenseitig anstecken. Zum Teil wird darüber hinaus auch eine Umgebungsdesinfektion empfohlen.
Ein Ohrmilbenbefall kann zu Entzündungen und Verkrustungen in der Ohrmuschel des Hundes führen. Eine regelmäßige Reinigung und Pflege der Ohren sind daher unverzichtbar für das Wohlergehen des Tieres. Somit ist es auch elementarer Bestandteil der Vorbeugung. Von einer Reinigung des Gehörganges und der Benutzung eines Q-Tip ist deutlich abzuraten, da so das empfindliche Trommelfell verletzt werden könnte.
Behandlung der Ohrmilben beim Hund
Die Diagnose des Tierarztes wird mittels Otoskop und mikroskopischer Untersuchung gestellt. Durch das Licht des Otoskops werden die Ohrmilben hervorgelockt und aktiver. Bei Hunden leben jedoch verhältnismäßig wenige Milben im Gehörgang, sodass diese bei einer Untersuchung unentdeckt bleiben könnten. Sollten die Symptome für Ohrmilben beim Hund also auch nach der Diagnose bestehen bleiben, sollte eine zweite Untersuchung vorgenommen werden. Im Anschluss geht es darum, den Befall sanft und schonend, aber gleichzeitig effektiv zu behandeln.
Zur täglichen Reinigung und Pflege der empfindlichen Sinnesorgane haben sich milde Pflegemittel bewährt. Die Ohren des Hundes werden mild gereinigt und auf diese Weise werden die Ohrmilben entfernt. Infolgedessen hört das lästige Jucken auf. Die Gefahr weiterer Infektionen, welche durch das Kratzen der Tiere entstehen können, wird maßgeblich gesenkt. Durch eine gewissenhafte Behandlung kann ein wiederholtes Auftreten der Ohrmilben meist vermieden werden. Behandlung und Vorbeugung von Ohrmilben gehen sozusagen Hand in Hand.
Neben den Pflegeprodukten finden üblicherweise Akarizide Anwendung. Diese werden eingesetzt, um die Milben abzutöten, hierbei reichen lokal wirkende Mittel meistens aus. Sekundärinfektionen müssen gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden. In Absprache mit Ihrem Tierarzt werden häufig sogenannte Spot-on Präparate zur Behandlung der Ohrmilben beim Hund eingesetzt, diese werden im Nacken der Tiere aufgetragen.
Wichtig:
Experten empfehlen ausdrücklich die Mitbehandlung aller im Hause lebenden Tiere. Da nicht alle Insektizide für Hund und Katze gleichermaßen geeignet sind, bitten wir um Rücksprache mit Ihrem Tierarzt.