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Freigängerkatzen - Wichtige Informationen zu Katzen mit Freigang

Jeder Katzenbesitzer ist bestrebt, seinem Liebling ein gutes Leben zu ermöglichen. Der Freigang im Garten gehört für viele Katzenhalter einfach dazu. Leider ist es jedoch nicht immer möglich, der Katze ein Leben als sogenannter „Freigänger“ zu erlauben.

Bei der Entscheidung, ob die Katze ein Freigänger werden kann oder darf, müssen oft verschiedene Faktoren miteinander abgewogen werden. Denn sowohl Freigang als auch Wohnungshaltung kann für eine Katze Vor- und Nachteile haben.

In manchen Fällen entscheidet schon die Wohnlage oder der Gesundheitszustand der Katze, ob es überhaupt möglich ist, die Katze sicher nach draußen zu lassen. Aber auch viele andere Faktoren können die Entscheidung für oder gegen den Freigang der Katze beeinflussen.

Vor- und Nachteile für Katzen mit Freigang

Pro

Der freie Zugang zur Natur ist für viele Katzenbesitzer die natürlichste Haltungsform. Nur so können die kleinen Tiger ihren Jagdinstinkt ausleben, denn Spuren verfolgen, anschleichen und klettern liegt ihnen einfach im Blut. Sie bewegen sich dadurch mehr und neigen weniger zu Übergewicht. Auch soziale Kontakte mit weiteren Artgenossen, die sie auf ihren Streifzügen treffen und interessante Gerüche bieten jede Menge Abwechslung. Freigänger sollen dadurch geistig und körperlich ausgeglichener und fitter sein als reine Wohnungskatzen.

Kontra

Der große Punkt, der den Vorteilen des Freigangs entgegensteht, ist die Gefahr durch Fahrzeuge. Besonders an stark befahrenen Straßen wird die Haltung der Katzen im Haus daher bevorzugt. Die Lebenserwartung ist statistisch gesehen bei Wohnungskatzen deutlich höher.

Doch nicht nur Autos können für eine Katze gefährlich werden. Auch andere Tiere wie Hunde, Füchse oder Marder können eine Katze verletzen. Ferner ist die Infektionsgefahr für einige Katzenkrankheiten größer, wenn das Tier draußen umherstreift.

Weiterhin befürchten viele Katzenbesitzer, dass ihre Samtpfote von anderen Menschen unwissentlich als Streuner wahrgenommen und adoptiert wird. Das regelmäßige Hinstellen von Futter reicht manchmal schon, um eine Katze dazu zu verleiten, nicht mehr zu ihrem richtigen Zuhause zurückzukehren.

Die Freigängerkatze ans neue Zuhause gewöhnen

Nach dem Umzug in ein neues Zuhause oder nach dem Kauf einer neuen Katze ist es sinnvoll, diese erst einmal für einige Wochen im Haus zu behalten. Da Katzen anders als Hunde sehr umgebungsbezogen sind, brauchen sie Zeit, ihr neues Heim als ihr Zuhause zu akzeptieren.

Lässt man die Katze zu früh aus dem Haus, kann es passieren, dass sie versucht, zu ihrem alten Zuhause zurückzulaufen. Liegt die alte Heimat sehr weit weg, können sich die Tiere schnell verlaufen und haben Probleme zurückzufinden.

Als Richtwert werden meist 4-6 Wochen zur Eingewöhnung im neuen Zuhause empfohlen. Andere Quellen geben sogar bis zu 8 Wochen als Richtwert an. Dies ist vor allem für ganz neue Katzen sinnvoll, die sich nicht nur an die neue Wohnung, sondern auch noch an ihren neuen Besitzer gewöhnen müssen.

Am besten ist es wohl, die Katze zu beobachten. Oft kann man gut erkennen, ob sich der vierbeinige Mitbewohner wohlfühlt und die neue Umgebung als Heimatort akzeptiert hat. Solange die Katze nervös und ängstlich erscheint, sollte man mit dem Freigang lieber noch etwas warten.

Was bei einer Freigängerkatze zu beachten ist

Hat man sich dazu entschlossen, dass die Katze ein Freigänger wird, gibt es einige Dinge, über die ein Katzenhalter sich Gedanken machen sollte, um Sicherheit und Gesundheit der Katze zu gewährleisten.

Identifikation der Katze ermöglichen

Ist die Katze täglich draußen unterwegs, besteht immer die Gefahr, dass sie von einem Streifzug nicht zurückkommt. Wird sie von jemandem gefunden ist es hilfreich, einen Anhaltspunkt über die Herkunft des Tieres zu haben.

Für die Identifikation von Katzen gibt es drei Möglichkeiten.

  1. Transponder-Chip
  2. Tätowierung im Ohr
  3. Halsband mit Adressanhänger

Am häufigsten wird das Chippen der Katze wird empfohlen, da die Identifizierung darüber ein Leben lang möglich ist. Der Katzenhalter kann die Chipnummer beim Tierregister eintragen lassen. Wird die Katze gefunden und der Chip ausgelesen, kann der Eigentümer so problemlos ausfindig gemacht werden.

Nicht jeder weiß jedoch, dass viele Katzen so einen Chip besitzen. Der Vorteil der Tätowierung im Ohr ist daher, dass jeder sie von außen erkennen kann. So können auch Laien feststellen, dass das Tier vermutlich jemandem gehört.

Halsbänder mit Adressanhänger sind eine weitere Variante zur Identifikation. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Katze in Gebüsch, Zäunen oder ähnlichem mit dem Halsband verhakt und sich so stranguliert. Wenn man ein Halsband wählt, sollte deshalb darauf geachtet werden, dass es einen Sicherheitsverschluss hat, der sich öffnet, wenn die Katze damit irgendwo hängenbleibt. Geht das Halsband jedoch verloren, besteht keine Möglichkeit mehr, das Tier und den Besitzer zu identifizieren.

Impfroutine und Parasitenschutz

In Deutschland besteht für Katzen bisher keine gesetzliche Impfpflicht. Trotzdem wird eine regelmäßige Impfung gegen einige Krankheiten dringend empfohlen.

Bei Freigänger Katzen ist zum Beispiel neben der Impfung gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen eine Impfung gegen Tollwut sehr wichtig. In regelmäßigen Abständen müssen diese Impfungen wiederholt werden (Impfroutine). Die Grundimmunisierung wird bereits ab der 8. Lebenswoche empfohlen. Die empfohlenen Impfungen und die Impfroutine sprechen Sie am besten mit ihrem Tierarzt ab.

Da Freigänger vermehrt Kontakt zu Parasiten haben können, ist ein regelmäßiger Schutz gegen Parasiten wie beispielsweise Flöhe, Zecken und Würmer sinnvoll. Auch Haarlinge und Ohrmilben können bei Katzen zum Problem werden.

Mehr zum Thema Haarlinge bei Katzen und Milben bei Katzen finden Sie in unserem Ratgeber.

Kastration

Es wird dringend empfohlen, jede Freigängerkatze zu kastrieren. Egal ob es sich um ein weibliches oder männliches Tier handelt. Auf diese Weise wird eine unkontrollierte Vermehrung von Katzen verhindert.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass kastrierte Katzen weniger ausgedehnte Streifzüge unternehmen und näher am Haus bleiben, da sie nicht mehr jeder Duftspur eines Artgenossen folgen.

Rückzugsort bieten

Ist die Katze für mehrere Stunden täglich draußen, ist es wichtig, ihr einen Rückzugsort zu bieten, der vor Kälte und vor allem aber vor Regen schützt. Hat die Katze einen Mikrochip zur Identifizierung, kann auch eine spezielle Katzenklappe die ins Haus führt über diesen Chip gesteuert werden. So wird sichergestellt, dass nur die eigene Katze ins Haus gelangt. Auch der Gartenschuppen kann ein Rückzugsort sein. Ein kleiner Durchschlupf in der Tür und eine warme Decke zum Einkuscheln reichen da meist schön völlig aus.

Wenn sie regelmäßig im Freien unterwegs sind, sind die meisten Katzen recht unempfindlich gegenüber Kälte, da Sie sich im Winter ein dichtes Fell zulegen. Doch in Verbindung mit Regen wird es für die kleinen Jäger dann doch schwer ihre Körperwärme zu halten. Das durchnässte Fell bietet keine gute Isolation.

Wasser zur Verfügung stellen

Wenn die Katze den ganzen Tag über im Freien unterwegs ist, muss vor allem in den heißen Sommermonaten ausreichend Wasser zur Verfügung stehen. Ist kein Gartenteich oder ähnliches vorhanden, wird die Katze für eine Wasserschale an einem schattigen Plätzchen dankbar sein.

Themenbereiche: Erziehung, Haltung