Wer kennt das nicht, man setzt dem Hund sein Futter vor und nach gefühlten zehn Sekunden ist es bereits verschlungen. Dieses Phänomen tritt bei vielen Hunden auf und ist nicht unbedenklich. Es kann zu Problemen mit der Verdauung und im schlimmsten Fall zu einer Magendrehung kommen.
In diesem Artikel erfährst du, warum es gefährlich sein kann, wenn Hunde ihr Futter herunterschlingen und welche gesundheitlichen Probleme dadurch auftreten können. Außerdem bekommst du wertvolle Tipps, um deinen Hund daran zu gewöhnen, langsamer zu fressen. So wird der Hund mit der Zeit entspannter beim Fressen und hört mit dem hastigen Schlingen auf, was auch seiner Gesundheit zugutekommt.
Warum manche Hunde schlingen
Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass manche Hunde dazu neigen, ihr Futter schnell hinunterzuschlingen, statt in aller Ruhe zu fressen. Wenn du herausgefunden hast, was bei deinem Hund der Auslöser für das Schlingen ist, bist du schon einen ganzen Schritt weiter und kannst gezielt an dem Problem ansetzen.
Der Hund hat zu wenig Ablenkung
Hat der Hund zu wenig Beschäftigung und Ablenkung, dann wird das Futter im Napf für ihn manchmal zur Hauptattraktion des Tages. Der Hund schlingt diese Hauptattraktion dann hinunter, weil ihm die Auslastung anderweitig fehlt.
Hunde, die regelmäßig über zu lange Zeit allein bleiben müssen, tendieren manchmal zum Herunterschlingen des Futters.
In diesem Fall solltest du auf jeden Fall mehr Beschäftigung für und mit dem Hund einplanen, sodass das Futter für ihn mit der Zeit gar nicht mehr so reizvoll ist.
Futterneid
Futterneid ist auch ein Auslöser für das zu schnelle Fressen. Wenn es mehrere Hunde oder Tiere im Haushalt gibt, hat dein Hund eventuell das Gefühl, beim Füttern leer auszugehen und schlingt deshalb alles hastig hinunter. Auch Hunde, die lange Zeit im Tierheim verbracht haben, zeigen oft dieses Verhalten.
Achte in diesem Fall darauf, dass jeder Hund im Haushalt seinen eigenen Futternapf hat und der Hund beim Fressen auf keinen Fall gestört wird.
Instinkt
Der Wolfsinstinkt, der noch in unseren Hunden schlummert, sagt ihnen, dass es sinnvoll ist, so viel zu fressen, wie sie können, so lange noch etwas da ist. In der Natur finden Wölfe oft mehrere Tage kein Wild und zehren in dieser Zeit von ihren Reserven.
Daher erscheint es auch manchen Hunden logisch, ihr Futter möglichst rasch in sich hineinzubefördern. Man weiß ja nie, wann wieder etwas kommt. Es ist leider sehr schwierig, deinem Hund klar zu machen, dass du ihn jeden Tag fütterst und er immer genug bekommt.
Risiken, die das Schlingen mit sich bringt
Das Schlingen birgt für Hunde einige Risiken und sollte deshalb nach Möglichkeit mit geduldigem Training in ruhigeres Fressen übergeleitet werden. Durch das hastige Schlingen kann Luft in den Magen gelangen, die beim Hund unangenehme Bauchschmerzen verursacht. Manche Hunde erbrechen das zuvor hastig verschlungene Futter wieder, da der Magen die großen Mengen nicht so schnell verarbeiten kann. Außerdem kann es zu einer gefährlichen Magendrehung kommen, bei der dann die sofortige Hilfe eines Tierarztes nötig ist.
3 Tipps für langsameres Essen
Um gesundheitliche Risiken für deinen Hund zu vermeiden, solltest du versuchen, ihm das Schlingen abzutrainieren. Probiere die verschiedenen Tipps aus und schau, welcher bei deinem Hund am besten funktioniert.
Tipp 1: Antischlingnapf oder spezielle Spielzeuge einsetzen
Möchtest du deinen Hund davon abhalten, sein Futter zu schlingen, ist ein spezieller Napf sehr hilfreich, der sogenannte Antischlingnapf. Hierbei handelt es sich um Näpfe, bei denen kleine Ausbuchtungen in der Mitte verhindern, dass der Hund zu viel Futter auf einmal ins Maul nehmen kann. Diese Methode ist oft sehr effektiv. Der Hund begreift in der Regel schnell, dass er nicht an das ganze Futter auf einmal herankommt und fährt sein Fresstempo mit der Zeit merklich herunter.
Auch besondere Spielzeuge wie zum Beispiel Kongs können dabei helfen, dass dein Hund sich das Schlingen abgewöhnt. Hier kommt immer nur ein kleiner Teil des Futters durch die Öffnung des Spielzeugs, wodurch der Hund gar nicht erst zum Schlingen verleitet wird. Ähnlich wie der Antischlingnapf funktionieren auch Kongs bei den meisten Hunden sehr gut, wenn man hastiges Schlingen unterbinden möchte.
Tipp 2: Hundefutter im Haus oder Garten verteilen
Es kann auch hilfreich sein, deinem Hund sein tägliches Futter nicht wie gewohnt in seinem Napf zu geben, sondern es im Haus oder Garten zu verteilen. Hierfür eignet sich natürlich nur Trockenfutter. Achte darauf, dass du immer nur einzelne Futterbrocken verteilst. So besteht nicht die Gefahr, dass dein Hund größere Mengen direkt hinunterschlingt. Außerdem muss der Hund auf diese Weise auch seine Nase anstrengen und hat somit gleichzeitig noch ein wenig extra Beschäftigung.
Tipp 3: Etwas Wasser ins Futter geben
Das Wasser im Futter führt dazu, dass der Hund das Fressen nicht mehr hastig hinunterschlucken kann. Außerdem kann beim Fressen so keine Luft mehr in den Bauch kommen.
Achte aber darauf, dass Wasser und Futter gut vermischt sind. Manche Hunde versuchen sonst, das Wasser aus dem Napf abzutrinken und das Futter schnell hinunterzuschlingen.
Fazit
Wenn dein Hund dazu neigt, sein Futter zu schlingen, dann versuche zuerst herauszufinden, wo bei ihm die Gründe für das Verhalten liegen. Manchmal kann man Futterneid schon durch einen separaten Napf beseitigen und der Hund frisst wieder völlig entspannt.
Mit Geduld, genug Training für den Hund und entsprechenden Fütterungsalternativen wird es dir bestimmt gelingen, aus deinem Hund einen entspannten Esser zu machen.
Autorin dieses Artikels: Jesse Reimann von Happyhunde