Smegma-Ablagerungen bei Stuten
Durch Smegma-Ablagerungen und andere Verunreinigungen kann die sensible Haut und Schleimhaut an Vulva, Anus und Euter von Stuten leicht gereizt werden, sich entzünden und eine große Bandbreite an gesundheitlichen Problemen für die Tiere nach sich ziehen. Daher ist eine regelmäßige Intimpflege, die weder die Hautflora beeinträchtigt, noch unangenehm brennt, sollte doch einmal eine kleine Verletzung vorhanden sein, unumgänglich.
Smegma-Ablagerungen bei Stuten und ihre gesundheitlichen Folgen
Auch bei Stuten können sich im Intimbereich Smegma-Ablagerungen bilden. Besonders in der Zeit der Rosse sondern Stuten ein mit Harn gemischtes Sekret ab, welches sich an Vulva, Anus und Euter absetzen und zusammen mit Staub und anderen Verunreinigungen Verkrustungen bilden kann.
Diese Smegma-Ablagerungen können bei Stuten eine Reihe von Problemen verursachen, die von rein kosmetischen Problemen bis hin zu starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen reichen können. Daher ist eine regelmäßige Pflege des Intimbereichs sehr wichtig, denn so können Smegma-Ablagerungen bei Stuten rechtzeitig entfernt werden, bevor weitere Probleme auftreten. Ein Blick zwischen die Euterhälften und ein Griff in den Schenkelspalt verraten oft schon den Grund für eine klemmige Hinterhand. Eine aufgescheuerte Schweifrübe kann Folge von juckenden Smegmaablagerungen während und nach der Rosse sein. Wir erklären Dir, wie Du diese Probleme gar nicht erst bekommst.
Die 10 häufigsten Folgen von Smegma-Ablagerungen bei Stuten
- Wiederkehrende Blasenentzündungen
Smegmaablagerungen an der Vulva bieten schädlichen Keimen (z. B. dem Darmkeim E.coli) einen idealen Nährboden für eine unkontrollierte Vermehrung. Dieser Keim infiziert dann zunächst die Vagina der Stute und kann dann entlang der Harnröhre in die Blase gelangen. Bleibt die Blasenentzündung unbehandelt, können die Keime sogar bis in die Nieren gelangen und dort Schaden anrichten. - Juckreiz an Anus und Vulva
Ablagerungen von Kot, Kotwasser, Smegma, Schweiß und Staub begünstigen eine Fehlbesiedelung der empfindlichen Haut im Intimbereich der Stute. Durch diese Störung der Hautflora und auch durch die krustigen Ablagerungen selbst entsteht Juckreiz. - Schweifscheuern
Den Juckreiz an Anus und Vulva erkennt man oft als erstes am auffällig häufigen Scheuern der Schweifrübe und den damit einhergehenden Schäden an Haut und Schweifhaar. - Verminderte Fruchtbarkeit
Wie bei der wiederkehrenden Blasenentzündung kommt es durch die Verunreinigung zu einer Infektion der Vagina. Diese ist zum einen schmerzhaft, was die Stute weniger zum Deckakt motivieren wird, zum anderen kann diese Infektion in die Harnblase aufsteigen und sogar durch Muttermund und Gebärmutterhals in die Gebärmutter und die Eierstöcke gelangen. - Klebriger Schweif
Dieses erst einmal lediglich kosmetische Problem sorgt im Zusammenwirken mit Staub und Sand für unangenehmen Juckreiz und verhindert Losgelassenheit beim Reiten. - Spannige Hinterhand
Insbesondere Ablagerungen im Schenkelspalt, also ganz oben zwischen den Hinterbeinen, sorgen sehr schnell für Rittigkeitsprobleme. Die Haut in diesem Bereich ist sehr dünn und zart. Befinden sich hier durch Rosse, Urin, Schweiß und Staub Ablagerungen, scheuert sich das Pferd sehr schnell wund und hat dann bei jedem Schritt Schmerzen. Wer wundert sich da noch über wenig raumgreifende Bewegungen? - Euterentzündung
Die krustigen Smegmaablagerungen (aus Talg, Schweiß, Drüsensekret und Staub), die sich zwischen den beiden Euterhälften sammeln, sind nicht nur ein optimaler Nährboden für schädliche Keime, sondern können durch die Bewegung am Euter durch das Laufen des Pferdes auch unangenehm scheuern. Dabei entstehen Mikroläsionen, die dann eine Eintrittspforte für Keime sind. - Unwilligkeit, sich in dem Bereich berühren zu lassen Ist die Haut durch mangelnde oder falsche Pflege (z. B. mit Seife) aus dem Gleichgewicht geraten, juckt und schmerzt, wird das Pferd unwillig auf Berührungen reagieren.
- Selbstverletzung wegen Juckreiz
Bei dem Versuch, den Juckreiz zu lindern, kann es dazu kommen, dass sich das Pferd an ungeeigneten Gegenständen scheuert. Dabei kommt es dann teils zu erheblichen Verletzungen an der Vulva, wenn etwa ein scharfkantiger Gegenstand wie ein Nagel in einem Balken oder Ähnliches zum Scheuern genutzt wird. Diese Art der Weideverletzung wird dann oft für Tierquälerei gehalten, ist aber oft vom Pferd selbst ausgegangen.
Smegma-Ablagerungen bei Stuten richtig entfernen
Bei der Intimpflege bei Stuten gilt generell weniger ist mehr. Bei der Entfernung von Smegma-Ablagerungen bei Stuten ist der Verzicht auf Seifen, Shampoos, Desinfektionsmittel, Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe sehr zu empfehlen. Das beste Mittel für die tägliche Reinigung ist sauberes Wasser ohne jegliche Zusätze. Dabei reicht es, die jeweiligen Bereiche entweder mit einem Schlauch abzuduschen oder mit einem sauberen Schwamm (neu oder bei mindestens 60 °C gewaschen) zu reinigen. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, nicht vom Anus zur Vulva zu wischen, sondern erst Vulva und dann Anus zu reinigen. Für Schenkelspalt und Euter sollte ein weiterer weicher Schwamm oder Lappen zum Einsatz kommen.
Bei hartnäckigen Smegma-Ablagerungen sollte nicht an den Krusten gepult werden, sondern diese mit einem speziellen Intimpflegemittel wie dem Ekwi Intimpflegeöl, sanft gelöst werden. Das Intimpflegeöl wird einfach aufgesprüht und eine Weile einwirken gelassen. Im Anschluss verfährt man ebenso wie bei der Reinigung mit Schwamm und klarem Wasser, nur dass jetzt statt Wasser etwas Intimpflegeöl auf das Schwämmchen aufgetragen wird. Diese Intimpflege sollte zumindest regelmäßig nach der Rosse erfolgen.
Was es beim Entfernen von Smegma-Ablagerungen bei Stuten zu beachten gilt
Keine Seifen (Schampoo/Duschgel) verwenden
Seifenhaltige Waschsubstanzen haben einen basischen pH-Wert. Ein gesundes Hautmilieu hat durch eine ausgeglichene Mikroflora, insbesondere mit Milchsäure bildenden Lactobacillen, einen sauren pH-Wert. Dieser saure Schutzmantel der Haut wird durch die basische Seife neutralisiert oder gar ins Basische verschoben. So kann die gesunde Mikroflora nicht mehr gedeihen und schädliche Keime haben leichtes Spiel.
Lappen und Schwämme jedes Mal nach jeder Nutzung waschen
Das absolute No-Go sind unhygienische Utensilien. Gerade in feuchten Schwämmen und Lappen vermehren sich Keime, insbesondere Pilze, rasend schnell. Damit tut man seinem Pferd weder bei der Intimpflege noch beim Reinigen von Augen und Nüstern einen Gefallen. Waschen in der Waschmaschine bei 60 °C oder mindestens 10 Minuten sprudelnd auskochen sind ausreichend für eine hygienische Reinigung der Utensilien.
Keine Kosmetik- oder Babytücher nutzen
Diese Tücher enthalten meist Waschsubstanzen und Duftstoffe, die sowohl die Mikroflora der Haut schädigen als auch Allergien auslösen können. Zudem sind oft auch noch Alkohole enthalten, die schon bei kleinen Verletzungen oder gereizter bzw. wunder Haut unangenehm brennen können. Wenn aus hygienischen Gründen Einwegtücher genutzt werden sollen, um das Waschen zu sparen, sollten fusselfreie Einmalwaschlappen genutzt werden, die nicht in irgendetwas getränkt, sondern trocken verkauft werden. So etwas findet man in Apotheken und Sanitätshäusern.
Nicht von Anus zu Vulva wischen
Auch wenn der Kot beim Misten ja eh auch mal in Kontakt zur Vulva kommt, gehören Darmkeime nicht in die Vulva. Gerade dann, wenn hartnäckige Ablagerungen bestehen, sind diese oft reichlich mit Darmkeimen besiedelt. Also lieber ein paar mehr Lappen nutzen, als der Stute versehentlich eine e.Coli Infektion in der Vagina oder Blase zu bescheren.
Abschließend bleibt zu sagen, dass Entzündungen, Verletzungen und andere Auffälligkeiten im Bereich der Geschlechtsorgane das Wohlbefinden des betroffenen Pferdes erheblich einschränken können. Somit sollte im Zweifelsfall immer eine Tierärztin zurate gezogen werden