Kotwasser bei Pferden
Als Kotwasser wird das Austreten von Flüssigkeit zusätzlich zum normal geformten Kotabsatz bezeichnet und deutet auf eine Störung der Wasserbindung im Darm hin. Es kann die Futteraufnahme und die Verdauung beeinträchtigen und unbehandelt sogar ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Was ist Kotwasser bei Pferden?
Kotwasser selbst ist eigentlich keine eigenständige Erkrankung, sondern ist genauer betrachtet ein Symptom, das eine Vielzahl von Ursachen haben kann.
Bei Kotwasser handelt es sich um eine braune Flüssigkeit, die mit dem Kotabsatz oder aber auch alleine austritt und meist an den Hinterbeinen des Pferdes hinabläuft. Dieses wird vom Pferdebesitzer besonders häufig im Herbst und Winter beobachtet.
Das Kotwasser entsteht im Darm der Pferde, wenn Darmschleim, Galle und Speichel zusammen mit dem verdauten Futterbrei in den Darm des Tieres gelangen. Ist das Verdauungssystem gesund und arbeitet ohne Störungen, werden überschüssige Flüssigkeiten im Darm aufgenommen und dem Verdauungssystem wieder zugeführt. Bei einem gestörten Verdauungssystem jedoch, kann es vorkommen, dass das zusätzliche Wasser nicht mehr gebunden und weiterverwendet werden kann. Dieses wird dann durch die Darmbewegung aus dem Darm hinausbefördert. Das nennt man dann Kotwasser.
Die Konsistenz der Pferdeäpfel wird durch Kotwasser selten bis gar nicht beeinflusst.
Ursachen und Symptome von Kotwasser beim Pferd
Die Ursachen für Kotwasser beim Pferd sind vielfältig, was die Feststellung, weshalb das Pferd an Kotwasser leidet, erschweren kann. Das Verdauungssystem des Pferdes kann durch Futterumstellung, Futterqualität, Haltungsbedingungen, Stress oder Krankheit aus der Balance geraten.
Futterumstellung
Besonders häufig wird Kotwasser im Herbst zum Aufstallen in die Boxen beobachtet oder im Frühling, sobald die Pferde auf die Weide kommen. Das empfindliche Verdauungssystem des Pferdes kann schon alleine durch die Futterumstellung beeinflusst werden. Daher sollte eine Futterumstellung oder ein Wechsel immer langsam erfolgen.
Futterqualität
Auch die Qualität des Futters spielt eine wichtige Rolle. Keimbelastetes oder durch Schimmelpilzbesatz, Erde oder Sand verunreinigtes Futter wird ebenso wenig vertragen wie Vergorenes. Eine erste Qualitätskontrolle des Futters kann direkt im Stall erfolgen. Riecht das Heu oder die Heulage muffig und abgestanden, sieht das Futter braun aus und sind Verunreinigungen zu erkennen oder staubt es direkt durch Aufschütteln, dann spricht dies für eine mangelnde Qualität des Raufutters.
Nicht bedarfsgerechte Fütterung
Ein weiterer möglicher Auslöser und häufiger Grund in der heutigen Pferdehaltung stellt eine nicht bedarfsgerechte Pferdefütterung dar. Begünstigend für Kotwasser können eine zu hohe oder auch zu geringe Menge von Kraftfutter oder Raufutter sein, ebenso eine zu lange Nahrungskarenz oder direkte Bewegung nach der Fütterung. Zur bedarfsgerechten Fütterung gehört auch eine ausreichende Vitamin- und Nährstoffversorgung. Wenn diese einen Mangel aufweist, kann dieser Mangel den Magen-Darm-Trakt irritieren.
Haltungsbedingungen
Neben der Fütterung beeinflusst auch die Pferdehaltung den sensiblen Verdauungstrakt des Pferdes. Hat das Pferd nicht genügend Bewegung, könnte der Bewegungsmangel die Verdauungsprozesse stören und Kotwasser auslösen.
Auch Gruppen- oder Einzelhaltung können ein Auslöser sein. Viele Pferde benötigen den Kontakt mit Artgenossen für ein ausgeglichenes Dasein, bei anderen wiederum kann eine Gruppenhaltung zu vermehrtem Stress führen. Haltungsbedingungen sollten daher unbedingt individuell an das Pferd angepasst werden und möglichst stressfrei sein, denn vermehrter Stress kann sich auch auf den Verdauungstrakt auswirken und Kotwasser auslösen.
Andere mögliche Auslöser für Kotwasser können aber auch auf den gesundheitlichen Allgemeinzustand des Tieres zurückgeführt werden.
- Zahnprobleme
Eine Beeinträchtigung der Kautätigkeit durch Haken auf den Zähnen, Entzündungen oder einer schlechten Zahnsubstanz kann zu Störungen im Gastrointestinaltrakt führen. - Parasitenbefall
Ein Befall mit Endoparasiten, also Würmern, sollte durch eine regelmäßige Parasitenprophylaxe verhindert werden. Ein Befall führt zu erheblichen Störungen im Verdauungssystem des Pferdes. - Medikamente
Auch kann ein Pferd durch eine Vorerkrankung Medikamente erhalten, die ebenfalls zu Kotwasser führen können und die Darmflora irritieren.
Vorbeugung von Kotwasser beim Pferd
Um die Entstehung von Kotwasser zu vermeiden, sollte immer ein langsamer Futterwechsel erfolgen. Im Frühling heißt das, es muss in ausreichendem Umfang eine Anweidephase stattfinden, sowie eine schonende Umstellung auf Heu oder Heulage im Herbst.
Die Futtermittel sollten regelmäßig auf Qualität überprüft werden. Kontaminiertes Futter ist nicht mehr vorzulegen und zu entsorgen. Außerdem ist ein regelmäßiger Check-up durch den Tierarzt empfehlenswert, denn dieser kann durch Blutuntersuchungen den Gesundheitszustand des Pferdes bewerten und eventuelle Mängel, beispielsweise in der Nährstoffversorgung, rechtzeitig erkennen und Maßnahmen ergreifen. Prophylaktisch sollten auch die Zähne in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden und eine Parasitenbekämpfung erfolgen.
Ganz allgemein sollten das Pferd und sein Verhalten gut beobachtet werden. Sobald dieses Anzeichen von Unwohlsein oder Stress zeigt, sollte dem unbedingt nachgegangen und die Ursache für den Stress möglichst abgestellt werden. Zeigt das Pferd Krankheitsanzeichen, sollte es natürlich umgehend von einem Tierarzt untersucht werden, um mögliche Krankheiten auszuschließen.
Behandlung von Kotwasser bei Pferden
Kommt es dennoch zum Auftreten von Kotwasser, ist es wichtig festzustellen, was dieses verursacht. Wie oben festgestellt wurde, gibt es viele mögliche Auslöser, die es auszuschließen gilt.
Wenn Stress als Auslöser für Kotwasser infrage kommt, sollte nach einer Lösung für die Situationen gesucht werden. Bestimmte Situationen können vielleicht vermieden werden oder ein Haltungswechsel in Erwägung gezogen werden.
Die Futtermittel sollten unbedingt untersucht werden und gegebenenfalls durch neues, frisches Futter ausgetauscht werden. Ein eventueller Keimbefall oder Ähnliches ist leider nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen.
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Zum Abschluss sollte auf jeden Fall der Tierarzt zurate gezogen werden, um mögliche gesundheitliche Probleme als Auslöser auszuschließen oder zu behandeln.