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Ihrem Hund konsequent das Betteln und Klauen abgewöhnen

Auch wenn der Spitz bei Wilhelm Busch zu Unrecht des Diebstahls von Witwe Boltes Hähnchen bezichtigt wird, gibt es unter seinen Artgenossen schon einige Strolche, die sich tatsächlich am Essen ihrer Menschen vergreifen. Sobald Herrchen oder Frauchen ihnen den Rücken zukehren, verschwindet „schwuppdiwupp“ die Wurst vom Tisch. Das ist genauso nervig wie das Essen aus dem Mund starren. Bei dieser Form des Mundraubs versucht der clevere Vierbeiner seine Menschen am Tisch zu „überreden“, ihm etwas vom leckeren Essen abzugeben. Manche Hunde wuseln während der Mahlzeiten aufdringlich am Tisch herum, suchen und lecken ständig den Boden ab oder versuchen durch Schwanzwedeln und Anstupsen mit der Schnauze ein Häppchen vom Tisch zu ergattern.

Eine andere Vorgehensweise ist der treuherzige Hundeblick, auf den einige Hunde setzen, wenn sie Essen erbetteln möchten. Unser dreijähriger Bobtail hat diese Masche perfektioniert. Sobald wir uns an den Esstisch setzen, kommt er mit großen Augen langsam angerobbt, bis er direkt neben meinem Stuhl sitzt. Sofort beginnt er, mich und mein Essen zu fixieren. Dabei legt er den Kopf schief und schaut unterwürfig zu mir hoch. Begleitet wird das Ganze von einem zarten Winseln. Natürlich weiß ich, dass ich ihm nichts geben darf, aber manchmal schafft er es eben doch, dass mir mein Essen im Hals stecken bleibt.

„Ein guterzogener Hund versucht nicht, bei Tisch zu betteln. Er sorgt nur dafür, dass Sie sich schlecht fühlen.“
hunde-poesie.de

Fehlverhalten des Hundes nicht belohnen

Geben Sie der ständigen Bettelei Ihres Hundes nach, sollten Sie bedenken, dass Sie nicht nur sein Fehlverhalten belohnen, sondern auch Ihre Position als Chef am Tisch infrage stellen. Der Hund als Rudeltier denkt in hierarchischen Strukturen – so etwas wie Gleichberechtigung existiert nicht.

„Auch in seinem menschlichen Rudel, seiner Familie, sucht der Hund nach dieser Rangordnung. Insbesondere will er unbedingt wissen, wer das Sagen im Rudel hat. Wenn niemand sonst die Rolle des Rudelführers übernimmt, dann tut dies der Hund.“
Diplom-Psychologin Astrid Kurbjuweit - hunde-stories.de

Darf der Hund also fressen, wenn gleichzeitig Herrchen und Frauchen essen, oder bekommt sogar etwas vom Teller ab, kann er sich befördert fühlen und glauben, betteln und klauen wären völlig in Ordnung.

Betteln und Klauen verbieten

Wollen Sie Ihrem Hund diese Unarten wieder abgewöhnen, dürfen Sie ihm am Tisch nie wieder etwas von Ihrem Essen abgeben – auch wenn er noch so „goldig“ guckt. Auch das Stibitzen von Essen in Ihrer Abwesenheit dürfen Sie ihm nicht länger durchgehen lassen. Autoritäres Auftreten und konsequentes Handeln helfen Ihnen, bestehende Hierarchieprobleme zu lösen und zu einem harmonischen Zusammenleben mit Ihrem Hund zurückfinden.

Erziehungstipps gegen Betteln und Gaunern

Wir haben unserem Hund das Betteln erfolgreich abgewöhnt, indem wir ihn beim Essen einfach komplett ignoriert haben. Alles was er unternahm, um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen, ließen wir ins Leere laufen. Damit er sich trotzdem nicht von der Familie ausgeschlossen fühlte, haben wir ihm einen gemütlichen Platz in einer Ecke der Küche eingerichtet. Seitdem wird er, sobald wir uns zum Essen an den Tisch setzen, mit dem Kommando „Platz“ in seine Ecke verwiesen.

Es hat natürlich eine Weile gedauert, bis er bereit war, das neue Kommando zu befolgen. Anfangs hat er immer wieder versucht, sich unaufgefordert an den Tisch zu gesellen. Wir haben ihn dann mit einem deutlichen „Nein“ und einem Fingerzeig sofort wieder auf seinen Platz zurückgeschickt. Diese Erziehungsmaßnahme hat uns sehr viel Geduld abverlangt. Um das Problem leichter in den Griff zu bekommen, haben wir auch das bis dahin ungeregelte Füttern an verschiedenen Orten unserer Wohnung auf feste Zeiten an einem festen Futterplatz umgestellt. Unser Hund hat gelernt, dass er gefüttert wird, sobald wir mit dem Essen fertig sind und alles vom Tisch abgeräumt haben. Durch dieses konsequente Vorgehen haben wir erreicht, dass unser Hund uns endlich in Ruhe essen lässt.

Neigt Ihr Hund zum Stibitzen von Essen, wenn keiner hinschaut, müssen Sie andere Maßnahmen ergreifen, um ihm dieses respektlose Verhalten abzugewöhnen. Generell sollten Sie nichts Essbares offen herumstehen lassen, wenn sich Ihr Hund unbeaufsichtigt in einem Raum aufhält. Es kann auch helfen, wenn Sie präparierte Happen auf dem Tisch auslegen, die dem Hund nicht schmecken. So wird er annehmen, alles, was auf dem Tisch liegt, ist für ihn ungenießbar. Sie können zudem versuchen, Ihren vierbeinigen Freund durch Erschrecken vom Klauen abzuhalten. Hierfür befestigen Sie einfach etwas am Köder, das beim Herunterfallen Krach verursacht. Nützt das alles nichts, müssen Sie strenger vorgehen: Sobald Ihr Hund stiehlt, gibt es nichts zu fressen. Das macht er ein paar Mal, dann hat er es verstanden.

Lebensmittel sind kein Hundefutter

Denken Sie immer daran, nicht alles, was wir essen, ist auch für Hunde gesund. Füttern Sie Ihren Hund lieber nicht mit unseren Leckereien, denn die können für ihn unverträglich oder sogar giftig sein. Hierzu zählen: rohes Fleisch, Zwiebeln, Salz, Avocados, Alkohol und Kaffee, um nur einige Lebensmittel zu nennen, mit denen die Sie Ihren Vierbeiner auf gar keinen Fall „verwöhnen“ dürfen.

Hier finden Sie eine übersichtliche Darstellung über Lebensmittel, die für Ihr Tier gefährlich sein können:

Diese Lebensmittel können giftig für Ihren Hund sein [Infografik]

Diese Infografik stammt von Fressnapf.de.

Dies ist ein Überblick zum Thema giftige Lebensmittel für Hunde. Sollten weitere Fragen oder Unsicherheiten auftauchen, so ist immer der Rat eines Tierarztes einzuholen. Diese Übersicht wurde besten Wissens und Gewissens erstellt, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ferner werden die Angaben ohne Gewähr gemacht.

Schaffen Sie es am Ende aber durch Selbstdisziplin und Konsequenz Ihrem Hund zu vermitteln, was erlaubt ist, werden Sie rasch eine deutliche Verbesserung im Zusammenleben mit Ihrem vierbeinigen Freund erreichen.