Haarlinge bei Katzen
Haarlingsbefall bei Katzen ist eine glücklicherweise seltene, aber sehr unangenehme Erkrankung mit Ektoparasiten. Der Fachbegriff lautet Parasitose. Nun gilt es, die Haarlinge schnell zu erkennen und zu behandeln.
Wie man Haarlinge bei Katzen rechtzeitig erkennt
Haarlinge gehören zur Gattung der Kieferlaus und sind somit enge Verwandte der Läuse. Katzen werden von der Art Felicola subrostratus befallen – die einzige Lausart, die Katzen befällt. Im Gegensatz zu Läusen saugen Haarlinge jedoch kein Blut, sondern ernähren sich von Hautschuppen und anderen Ausscheidungen, wie beispielsweise Wundsekret. Sie sind mit bloßem Auge sichtbar, ein optisches Unterscheidungsmerkmal von herkömmlichen Läusen ist der breitere Kopf. Weitere optische Merkmale sind der Rumpf, der breiter ist, als der Kopf. Markant ist außerdem die hellgelbe Farbe. Ihre Eier (Nissen) legen sie ins Fell der Katze, wo diese buchstäblich kleben bleiben. Die Eier sind ebenfalls sichtbar.
Symptome bei Haarlingsbefall der Katze
Ein typisches Anzeichen ist der starke Juckreiz. Die Bewegungen der Parasiten auf der Haut lösen Juckreiz aus und führen dazu, dass die Katze zunehmend unruhig wird. In der Folge kommt es bei den Tieren zu andauerndem Kratzen, Putzen, Schlecken und sich Beknabbern. Das Fell verliert seinen Glanz und wirkt rau. Meist sind überwiegend der Kopf- und Rückenbereich der Tiere betroffen. Im Verlauf der Erkrankung kann es zu Haarausfall, Schuppen- und Krustenbildung, Kratzwunden und sogar Sekundärinfektionen kommen.
Zusammenfassung - Die Symptome schnell erkennen:
- Auf das Verhalten der Katze achten (starker Juckreiz und zunehmende Unruhe).
- Permanentes Kratzen, Putzen, Schlecken und sich Beknabbern.
- Kopf- und Rückenbereich auf Eier und hellbraune Haarlinge untersuchen.
- Bei Fortschreiten der Erkrankung kann es zu Haarausfall, Schuppen- und Krustenbildung sowie Kratzwunden kommen.
Diagnose Haarlinge – So erkennt der Tierarzt die Läuse
Erfahrene Tierärzte können die Haarlinge auf den ersten Blick erkennen, oder bei ähnlicher Symptomatik aber anderer Krankheitsursache eine weiterführende Diagnostik durchführen. Dazu untersucht der Arzt die von den Haarlingen befallenen Stellen im Fell der Katze. Katzenhaarlinge, können ebenso wie Hundehaarlinge, anhand ihres Aussehens identifiziert werden. Um jedoch jede Verwechslung auszuschließen, erfordert es eine mikroskopische Untersuchung. Dafür werden die Haarlinge zum Beispiel auf einem Klebeband befestigt, oder auf einer dunklen Unterlage. Auf diese Weise kann der zusätzliche Befall mit anderen Parasiten ggf. ausgeschlossen werden. Zur Untersuchung des Fells kommt ein Videootoskop zum Einsatz.
Gefahr durch Ansteckung mit Haarlingen bei Katzen
Haarlinge wechseln nicht wie zum Beispiel Milben von Hund zur Katze oder umgekehrt, sondern sind streng wirtsspezifisch. Sie bleiben also entweder beim Hund oder bei der Katze. Innerhalb einer Rasse können sie natürlich übertragen werden. Dies erfolgt meist von Tier zu Tier. Die Ansteckung über Bürsten, Decken usw. ist eher selten, obgleich die Parasiten durchaus einige Zeit außerhalb ihres Wirtes überleben können. Kranke, schwache und alte Tiere mit einem geschwächten Immunsystem sind grundsätzlich eher betroffen. Im Winter fühlen sich Haarlinge in einem langen, dichten Haarkleid am wohlsten. Denn sie vermehren sich am liebsten im Fell ungepflegter, kranker oder hygienisch vernachlässigter Tiere. Doch auch hygienische und gesunde Katzen können infiziert werden.
Sind Haarlinge für uns Menschen ansteckend?
Haarlinge sind wirtsspezifisch, das heißt sie überleben nicht lange auf uns Menschen und sind somit nicht ansteckend.
Tipps zur Vorbeugung des Befalls mit Haarlingen bei Katzen
Beim Schutz vor Parasiten, wie den Haarlingen, gehören Fellpflege, artgerechte Haltung und Fütterung der Katze zu den Grundelementen der effektiven Vorbeugung. Wenn die Katze nicht frisst, offensichtlich leidet oder Anzeichen einer Erkrankung zeigt, ist ein Gang zum Tierarzt unausweichlich, denn in dieser Situation haben Parasiten leichtes Spiel.
Wenn man das Tier aufmerksam beobachtet und auf den Juckreiz angemessen reagiert, sollte das Tier aber schnell wieder gesund werden. Die Prognose bei Haarlingsbefall ist sehr gut, aber es erfordert Aufmerksamkeit und Disziplin, um die befallenen Stellen der Katze effektiv zu pflegen und einem neuen Befall, so wie der Ausbreitung vorzubeugen.
Es gibt allerdings ein paar Möglichkeiten, wie man Haarlingen von Anfang an vorbeugen, bzw. das Risiko eines Befalls deutlich reduzieren kann:
- Den Kontakt des Haustieres zu anderen streunenden oder verwahrlosten Tieren meiden. Eier, Larven und Sekrete von Parasiten, wie eben Haarlingen, bleiben im Fell ihres Wirtes kleben. Beschnüffeln und Belecken reicht dann schon vollkommen aus, um die Parasiten zu übertragen und zu verschlucken.
- Nicht auf Hausmittel wie Lavendel oder Knoblauch vertrauen, denn die Wirkung ist nicht belegt. Die Gerüche können die empfindlichen Nasen von Katzen und Hunden außerdem stören oder sogar schädigen (bei zu hoher Dosis).
- Unterstützen der Katze bei der Fellpflege, um einen Haarlingsbefall zu verhindern, oder das Risiko zumindest zu minimieren. Die Katze kontinuierlich Kämmen und Bürsten, um zu verhindern, dass sich Knoten bilden und das Katzenfell verfilzt.
Geeignete Pflege und Behandlung bei Haarlingsbefall
Der Befall Ihrer Katze mit den Parasiten bedeutet Stress pur für das Tier. Deshalb ist es umso wichtiger, die Haarlinge bei Katzen schnell und effektiv zu behandeln, um einer Ausbreitung vorzubeugen und die wunden Stellen wirksam zu pflegen.
Insektizide werden zum Beispiel in Form von Sprays, Shampoos, Waschlösungen oder Puder zur Behandlung des Ohrmilbenbefalls eingesetzt. Die Behandlungen müssen unbedingt wiederholt werden, da die Eier der Parasiten nicht abgetötet werden. Häufig kommen sogenannte Spot-On-Präparate zum Einsatz. Diese Mittel bekämpfen auch andere Parasiten, wie Flöhe, indem man die Flüssigkeit in den Nacken der Katze träufelt. Von dort verteilt es sich auf der ganzen Haut und im ganzen Fell, wobei alle Parasiten, also auch die Haarlinge, abgetötet werden. In der Regel empfiehlt der Tierarzt zusätzlich eine Entwurmung. Putzen die Katzen sich, können Haarlinge verschluckt werden und somit Bandwürmer übertragen.