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Ursache für Krankheiten: Milben

Milben sind eine Unterklasse der Spinnentiere im Stamm der Gliederfüßer und rund die Hälfte der bekannten Arten lebt im Boden. Mit rund 50.000 bekannten Arten, unterteilt in 546 Familien, sind sie die artenreichste Gruppe der Spinnentiere und zu ihnen gehören die kleinsten Gliederfüßer. Da Milben sich nicht sehr schnell fortbewegen können, nutzen viele, um größere Entfernungen zu überwinden, andere Tiere und Insekten als Transportmittel. Dabei saugen einige Milben während des Transports auch gleich die Körpersäfte ihres Wirts.

Milben gehören, wie auch Zecken, zu den Ektoparasiten des Pferdes. Die gesamte Entwicklung der Milbe findet auf und in der Haut des Pferdes statt. Milben zählen also als ständige Ektoparasiten des Pferdes.

Was sind Ektoparasiten?

Ektoparasiten, auch Parasitosen genannt (Parasitosen kommt aus dem Griechischischen: parasitos = Schmarotzer) verursachen infektiöse Hauterkrankungen einhergehend mit starkem Juckreiz. Je nach Lokalisation unterscheiden wir zwischen Endoparasiten (im Inneren des Wirtes) und Ektoparasiten (auf der Oberfläche des Wirtes). Während sich Endoparasiten also im Inneren des Körpers zum Beispiel von Gewebe ernähren, so benötigen die Ektoparasiten zum Beispiel Hautschuppen oder nehmen ebenfalls Blut und Lymphflüssigkeit auf, nur von außen. Zu den Ektoparasiten zählen Milben, Haarlinge, Läuse und Zecken.

Milben als Krankheitsverursacher - Die Milbenformen

Krankheitsursache Milben bei Pferden Viele Lebensräume sind durch Milben besiedelt, wobei gut die Hälfte der bekannten Milbenarten im Boden lebt. Bei optimalen Bedingungen können Milben eine Besiedlungsdichte von mehreren hunderttausend pro m² erreichen. Auch der Mensch beherbergt viele Milben wie beispielsweise die Haarbalgmilbe an den Haarwurzeln der Augenwimpern. Erkrankungen, welche durch Milben entstehen, werden als Acariose bezeichnet.

Chorioptesmilbe - auch Nagemilbe genannt

Diese Form tritt am häufigsten auf. Sie lebt auf der Hautoberfläche und ernährt sich von Hautschuppen. Diese Milbenform siedelt sich im Bereich der Fesselbeuge an und kann sich bis zum Röhrbein ausbreiten. Sie ist nicht humanpathogen. Der Befall tritt überwiegend im Winter auf, die Nagemilbe bevorzugt einen starken Fesselbehang. Betroffen sind meist die distalen Gliedmaßen. Zu den Symptomen zählen der bereits genannte Juckreiz, oftmals mit einem Stampfen der Hinterbeine einhergehend, Schuppenbildung sowie knötchenartiger Hautausschlag. Aufgrund des starken Juckreizes benagen sich die Pferde selber. Ein Nässen der Wunde, Krustenbildung und Haarausfall zeigen ein Fortschreiten der Erkrankung. Bakterielle Sekundärinfektionen können die Folge sein. Schlechte Pflege kann die Hauterkrankung stark begünstigen.

Sarkoptesmilbe - auch Grabmilbe genannt

Sie gräbt Gänge durch die Epidermis und ernährt sich von Zellen und Gewebsflüssigkeit; diese Form ist sehr selten. Das Erkrankungsbild ist geprägt von starkem Juckreiz bis hin zur schweren Selbstverstümmelung. Es kommt zur Schuppenbildung, dann Bildung kleiner Knötchen und Pusteln / Krusten sowie Haarausfall. Optisch wirft die Haut falten, Kachexie und Sekundärinfektionen können die Folgen sein. Der starke Juckreiz beginnt am Kopf, Hals, Widerrist, die Ausbreitung über den gesamten Körper ist möglich; die Beine bleiben meist verschont. Die Grabmilbe bevorzugt kurz behaarte Stellen des Pferdes. Bei dieser Form handelt es sich um eine Zoonose, sie kann also auf den Menschen übergreifen und ist daher in einigen Ländern anzeigepflichtig.

Psoroptesmilbe - auch Saugmilbe genannt

Diese saugt teilweise Blut und Gewebsflüssigkeit des Pferdes. Im Gegensatz zur Sarcoptesmilbe lebt sie auf der Haut und ein Befall mit dieser Milbenform ist eher selten. Sie befällt bevorzugt dicht behaarte Körperstellen wie den Mähnenkamm, Schopf- und Schweifansatz, kann sich aber weiter ausbreiten. Sie hat eine hohe Generalisationsneigung, die sogenannte Körperräude. Die Haut erscheint trocken, wie Pergamentpapier, weitere Symptome sind Haarausfall, Krustenbildung, Hautverdickung und die Entstehung bakterieller Sekundärinfektionen.

Entwicklungsstadien von Milben:

  1. Ei
  2. Larve
  3. Nymphe
  4. Adulte (erwachsene) Milbe

Diese Symptome zeigt ein Pferd, welches an Ohrmilben erkrankt ist

Krankheitsursache Milben - Ohrmilben bei Pferden Verursacher der Ohrräude ist die Ohrmilbe (Psoroptes cuniculi). Als Ohrräude wird der Befall der Ohrmuschel und des äußeren Gehörgangs mit bestimmten Milben bezeichnet (Psoroptes, Otodectes und Chorioptes). Ohrmilben dieser Gattungen parasitieren fast immer an den Ohren. Bei sehr schwerem Befall kann das Befallsgebiet aber auch auf andere Kopf- (Kopfräude) und Körperpartien ausdehnen.

Bei der Ohrräude ist trockene Haut sehr charakteristisch. Zudem wird die Haut auch sehr berührungsempfindlich. Die Ohrräude zeigt sich durch starkes Kopfschütteln des Pferdes und gelegentliches Schiefhalten des Kopfes, sowie scheuern an Gegenständen.

Mit einem Otoskop lässt sich die Diagnose von Ohrmilben sehr schnell erstellen. Die Milben sind dabei als dunkle, bewegliche Punkte im Gehörgang auszumachen. Mithilfe eines Abstriches aus dem Ohr lässt sich bei einer mikroskopischen Untersuchung die Diagnose schnell absichern und es wird erkennbar, um welche Milbenart es sich handelt.