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Fellpflege und -wechsel bei Pferden

Pferde richtig putzen und pflegen. Worauf sollte man achten und welche Putzutensilien werden benötigt? Der Fellwechsel des Pferdes zweimal im Jahr – Wie man Pferde und ihr Winterfell beziehungsweise Sommerfell in dieser Zeit unterstützen kann.

Haut- und Fellpflege bei Pferden – Richtig putzen und pflegen

Haut-und Fellpflege bei Pferden Die Haut- und Fellpflege gestaltet sich bei gesunden Pferden besonders einfach und ist das beste Mittel, um bestimmten Hauterkrankungen vorzubeugen. Ein gesundes Maß an Hygiene ist hierbei völlig ausreichend. Die Pferde werden mit sauberen Bürsten geputzt, dieses dient zum einen der Entfernung von Schmutzpartikeln, zum anderen der Massage der Pferdehaut. Für den Pferdebesitzer ist sie zugleich aber auch eine Kontrolle, ob mit dem Pferd alles in Ordnung ist. Unnötige Waschungen sollten vermieden werden, sie weichen die Haut auf, und Hautreizungen können sehr viel eher entstehen.

Mit Artgenossen draußen im Freien spielen, sich nach Herzenslust im Sand wälzen und andere Pferde zum Kraulen – diese Dinge sind nicht nur für den Sozialkontakt besonders wichtig, auch dem Komfortverhalten des Pferdes wird damit Rechnung getragen. Bei der gegenseitigen Fellpflege steht die Kommunikation der Pferde untereinander im Vordergrund.

Tipp:

Ein bewährter Tipp, gerade bei den empfindlichen, weißen Beinen beispielsweise eines Fuchses: „Schmutz trocknen lassen, dann abbürsten, fertig“. In der Praxis hat sich diese Vorgehensweise mehr als bewährt. Putzutensilien sollten natürlich regelmäßig ausgewechselt und Satteldecken gereinigt werden. Die Haut des Pferdes besitzt einen natürlichen Schutzfilm, den es zu erhalten gilt.

Das Pferd pflegen, putzen und die Hufe richtig auskratzen

Zum Pflegen und putzen nachfolgend ein hervorragend aufbereitetes Video mit vielen Tipps und Tricks:

Grundvoraussetzung für richtiges Pflegen und putzen ist, dass jedes Pferd eigene Putzmittel, bestehend aus Striegel, Kardätsche, Wurzelbürsten, Mähnenbürste oder Kamm, Hufkratzer, mindestens 2 Schwämmen, Handtuch und Lammfell besitzt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Pflegen und putzen

  • Der Striegel befreit durch kreisförmige Bewegungen das Pferd von Schmutz, Staub und Hautschuppen. Verunreinigungen werden aufgelockert und können anschließend leicht mit der Kardätsche aufgenommen werden. Diese Massage wirkt durchblutungsfördernd und der Kreislauf kommt in Schwung. Der Striegel sollte nicht an den Beinen oder am Knochen angewandt werden, auch am Bauch oder an den Flanken sollte man vorsichtig sein, da einige Pferde besonders kitzelig sind.
  • Aufgenommenen Staub mit der Kardätsche am Striegel abwischen und Striegel mehrfach ausklopfen. Dabei mit dem Fell gehen und die Prozedur auf der anderen Seite wiederholen. Mit dem Lammfell den letzten Staub aufnehmen.
  • Im Kopfbereich bitte nur weiche Bürsten verwenden und zuvor die Augenpartie vorsichtig von Sand und Staub befreien, dabei besonders den Bereich, an dem die Trense aufliegt, beachten, um Scheuerstellen zu vermeiden.
  • Die Nüstern mit einem sauberen Schwamm und frischem Wasser reinigen.
  • Der zweite Schwamm ist für die Region unterhalb des Schweifes gedacht. Eine Trennung der Schwämme ist aus hygienischen Gründen besonders wichtig. Dazu den Schweif des Pferdes zur Seite halten, dabei unbedingt seitlich zum Pferd stehen und dann den Po vorsichtig reinigen. Der Schweif sollte von Ablagerungen wie beispielsweise Stroh befreit werden und je nach Bedarf nur selten gewaschen und verlesen, jedoch nicht gebürstet werden.
  • Eine aufgescheuerte Schweifrübe kann auf Vieles, wie beispielsweise Juckreiz hinweisen und sollte entsprechend beobachtet werden.
  • Die Beine des Pferdes können mit einer weichen Wurzelbürste gereinigt werden.
  • Die Mähne sollte mittels Mähnenkamm oder Mähnenbürste gereinigt und gepflegt werden.

In diesem anschaulichen Video wird das richtige Auskratzen der Hufe demonstriert:

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Hufe richtig auskratzen

  • Wichtig ist die richtige Position, man sollte unbedingt seitlich zum Pferd stehen, mit der Hand am Bein hinuntergehen und den Huf anheben.
  • Mittels Kratzer die seitlichen Strahlfurchen von groben Verunreinigungen befreien, mit der Bürste anschließend feinere Schmutzpartikel entfernen.
  • Der Strahl in der Mitte des Hufes ist besonders empfindlich und sollte daher entsprechend vorsichtig gereinigt werden.
  • Am Hinterbein seitlich zum Pferd stehen, diese anheben und nach hinten herausziehen und auf dem Oberschenkel ablegen, Reinigung erfolgt gleichermaßen wie vorne.

Reinigung und Pflege der Reitutensilien

Vor dem Reiten werden Pferde geputzt und gestriegelt. Das hat weniger optische Gründe, sondern dient vielmehr der Vorbeugung und Gesunderhaltung der Pferde, denn durch eine Bürstenmassage wird auch die Durchblutung angeregt. Schmutz und mögliche Parasiten werden entfernt und unnötigen Druckstellen beispielsweise in der Sattellage vorgebeugt. Gleichzeitig hat jeder Reiter so die gezielte Kontrolle, ob sein Pferd gesund ist oder eventuell kleinere Blessuren, beispielsweise vom Weidegang, versorgt werden müssen. Die Zeit vor dem Reiten gehört dazu, sie schafft Vertrauen und fördert die Bindung zwischen Reiter und Pferd.

Natürlich sollte auch das Putzzeug sowie Trense, Sattel, Schabracke und diverse Decken regelmäßig gereinigt werden. Mit einer sorgfältigen Pflege verlängert sich die Lebenserwartung von Bürsten, Kardätschen, Striegel und Mähnenkamm.

Für die Deckenreinigung gibt es mittlerweile viele Reitgeschäfte, die einen Reinigungsservice für Pferdedecken anbieten, denn es ist nicht nur sehr viel Aufwand, diese Arbeit selbst zu erledigen, auch die eigene Waschmaschine wird in Mitleidenschaft gezogen. Zudem behalten die Decken so auch nach der Prozedur ihre Eigenschaften wie beispielsweise einen sicheren Regenschutz. Hierzu noch die Empfehlung, wenn möglich, die Decken immer auf dem Pferd trocknen zu lassen, nimmt man sie nass herunter, trocknet sie sehr schlecht.

Ansonsten unbedingt die Herstellerangaben inklusive Reinigungs- und Trocknungsangaben beachten, besonders bei Lammfell.

Videoanleitung zur Lederpflege

Zur Reinigung der Trense und des Sattels eignet sich Sattelseife zur Reinigung und anschließend Lederfett zur Pflege, damit beides noch lange schön und geschmeidig bleibt. Hier finden Sie ein Video, in dem alles zur Lederpflege anschaulich erklärt wird:

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Reinigung von Sattel und Trense

  • Trense zur gründlichen Reinigung komplett auseinandernehmen.
  • Zur Reinigung wird beispielsweise Sattelseife empfohlen, wenig Wasser, da Wasser das Leder zusätzlich austrocknet.
  • Sattelseife mittels Schwamm auftragen und das Leder reinigen, besonders stark beanspruchte Bereiche.
  • Anschließend mit einem Tuch trocknen und Seifenreste entfernen.
  • Abschließend zum Beispiel Lederfett auftragen und einwirken lassen.
  • Gleiches Vorgehen bei der Sattelpflege.
  • Ebenso stark beanspruchte Bereiche (Steigbügelriemen und Riemen, an denen die Steigbügel hängen) besonders grünlich beachten.

Die restlichen Pflegeutensilien können mit mildem Shampoo gereinigt werden. Dabei sollten Holzanteile trocken gehalten und Utensilien, wie zum Beispiel Metallkämme sofort wieder abgetrocknet werden, damit sie nicht rosten.

Auch hochansteckende Parasiten, welche sich, wie beispielsweise Haarlinge, von Hautschuppen ernähren, werden durch regelmäßiges Bürsten beseitigt. Normalerweise erfolgt eine Ansteckung direkt von Pferd zu Pferd. Bei einem Haarlingsbefall können sich die adulten Tierchen unter Umständen aber auch für kurze Zeit in den Putzsachen verstecken und somit auch indirekt übertragen werden.

Aus hygienischer Sicht ist es daher ratsam, dass jedes Pferd sein eigenes Putzzeug hat.

 

Der Fellwechsel des Pferdes

Haut-und Fellpflege bei Pferden - Fellwechsel Ein Blick in die Natur zeigt eine verträumte Winterlandschaft, die ersten warmen Sonnenstrahlen funkeln im Puderschnee, und für uns Menschen ist der Winter jetzt erst so richtig angekommen. Pferde jedoch verlieren bereits im Januar ihr dichtes, langes Winterfell. Die Tage werden langsam länger, beeinflusst durch die Helligkeit entsteht das neue, kurze Sommerfell, welches dann wiederum bereits im Sommer dem dichten, wärmenden Winterfell weicht.

Zweimal im Jahr leistet also der Stoffwechsel der Pferde absolute Höchstleistung. Der Organismus wird stark belastet, und es kommt zu einem erhöhten Nährstoffbedarf, wobei es sich um einen ganz natürlichen Prozess handelt. Bei einem gesunden Pferd findet dieser fast unbemerkt statt, lediglich eine bedarfsgerechte Fütterung, vermehrtes Putzen und Anregung der Durchblutung sind ausreichend, um ein Pferd dabei zu unterstützen. Doch bei geschwächten, kranken oder natürlich alten Pferden kann sich der Fellwechsel sehr lange hinziehen. Das Immunsystem wird zunehmend geschwächt, weitere Stoffwechselprobleme sowie Hautirritationen können die Folge sein.

Experten empfehlen eine optimale Versorgung mit Vitaminen und Mineralien durch natürliche Futtermittel daher schon im Vorfeld.

Neben der Abklärung ursprünglicher Erkrankungen, die mit einem gestörten Fellwechsel einhergehen, kann so ein tatsächlicher Mangel anhand eines Blutbildes festgestellt werden. Die optimierte, bedarfsgerechte Pferdefütterung scheint hier der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Um den Organismus nicht zusätzlich zu belasten, könnten Impfungen und Entwurmungen außerhalb der Fellwechselzeiten durchgeführt werden.

Empfehlungen zum Fellwechsel und was hat sich in der Praxis bewährt hat

Omega-3-Fettsäuren

Diese sind vor allem in Fischöl enthalten. Ein Mangel macht sich unter anderem durch ein raues, trockenes Haarkleid, Hautverdickungen und Haarausfall bemerkbar.

Zink

Besonders wichtig für die Neubildung von Haut und Haar ist Zink. Das Spurenelement Zink fördert unter anderem die Keratinbildung, diese ist wiederum Hauptbestandteil der Haare. Ein Zinkmangel ist überwiegend während des Fellwechsels sichtbar (mattes Haar, verzögerter Fellwechsel, Juckreiz)

Selen und Vitamin E

Sie schützen und stabilisieren die Zellmembran, zudem wirken sie antioxidativ und sind wichtig für die Hautdurchblutung. Eine Unterversorgung kann Fellprobleme, Juckreiz und Ekzembildung fördern.

Vitamin A

Vitamin A kann als Schutzvitamin der Haut bezeichnet werden. Seine Vorstufe (Provitamin A, Carotin) ist in den grünen Pflanzenteilen vorhanden. Ein Mangel äußert sich unter anderem in einer verstärkten Verhornung der Haut, wodurch es zu einer gesteigerten Infektanfälligkeit nicht nur der äußeren Haut, sondern auch anderen mit Epithelien ausgekleideten Organen kommen kann.

Ingwer

Viele Pferdebesitzer schwören auf Ingwer, denn diesem werden neben seiner entzündungshemmenden Eigenschaft auch stoffwechsel- und verdauungsfördernde Effekte zugesprochen.